Warum manche Wettkämpfe für den Verein sooo wichtig sind!

Das ist eine Frage, die nicht nur in unserem Verein existenziell ist. Das haben oder wollen einige Wettkampfsportler nicht begreifen.
Wir sind ein eingetragener gemeinnütziger Verein, der auf Fördermittel angewiesen ist. Vor allem im Kinder- und Jugendbereich. Wir sind ein Skiverein, welcher im Sommer und Winter in verschiedenen, aber sehr materialintensiven Sportarten unterwegs ist. Das ist auf der einen Seite sehr gut, aber auf der anderen Seite geht ohne Geld gar nichts. Und Fördermittel hängen an gewissen Auflagen. Wir können nicht auf der einen Seite Geld beantragen und auf der anderen Seite erfüllen wir nicht die damit verbundenen Anforderungen. Wie sieht da zum Beispiel das Vereinsleben aus. Leider werden dort nicht die gemeinsamen Kneipengänge gefördert. Wie sieht es mit der Trainingsteilnahme aus. Wie regelmäßig laufen die Trainingseinheiten. Wie viele Kinder und Jugendliche trainieren im Verein? Wie viel Nachwuchs hat der Verein im Jahr? Wie viele Wettkämpfe (Kreis Kinder – und Jugendspiele, Sachsenmeisterschaften, Deutsche Meisterschaften) ? Wie viele Medaillen werden gewonnen? Wie viele Übungsleiter und Kampfrichter sichern diesen Prozess ab? Und noch einige Fragen mehr. Ja, das bedeutet, wir fahren nicht nur aus Jux und Tollerei durch die Gegend. Wir brauchen gewisse Vergleiche und Medaillen, um im Fördertopf Berücksichtigung zu finden. Wir haben leider in der Hütte keinen Goldesel oder Sponsoren, die da mal 10.000  Euro rüber wachsen lassen. Wir haben in den letzten Jahren immer mit einer gewissen Leistung unsere Existenzberechtigung nachweisen können. Aber es schleift momentan. Und zwar gewaltig. Einige von uns (der aktive Kern) halten eisern zur Stange. Manche haben in der letzten Zeit wirklich sehr gute und gute Ergebnisse für den Verein eingefahren. Denn es ist oft gar nicht so schwer, auf das Podest zu laufen, da viele Athleten in anderen Vereinen das gleiche Problem zu haben scheinen. Aber das ist für mich keine Ausrede. Jetzt wir erst recht, heißt mein Motto. Und nicht anders herum.
Medaillen bei Kreiswettkämpfen, bei Regionalwettkämpfen oder bei Sachsenmeisterschaften sind durchaus im machbaren Bereich. Aber ich kann sie nur gewinnen, wenn ich dabei bin.
Ausreden wie: Ich muss arbeiten, habe schlecht trainiert, habe sowieso keine Chance, will ausschlafen, habe Geburtstag, meine Oma hat… und, und, und sind lächerlich. Das hängt mir zum Halse raus.
Eine Fußballmannschaft hat ein Punktspielsystem. Dem muss man bedingungslos folgen, sonst ist man raus aus der Tabelle und landet mit seiner Mannschaft im Nirgendwo. Gibt es auch, macht aber keinen Sinn. Denn schade um die Zeit. Also versucht man immer mit einer STARKEN Mannschaft an den Start zu gehen. Wir Langläufer sind eigentlich intelligenter als Fußballer. Aber wir bekommen es nicht hin. Nur ein paar Wenige von uns haben nach Corona die Zähne zusammen gebissen und erkämpften schon wieder zahlreiches Edelmetall. Aber das sind momentan immer die Selben und zu wenig. Auch wenn der Eine oder Andere an einem Wochenende oder an einem Tag gleich zwei „harte Medaillen“ gewinnt, kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Einige auf den Schultern der Aktivsten momentan einen Bunten machen. Das ist kein Vereinsgeist, wo Jeder für den Anderen einsteht.
Es macht auch wenig oder eigentlich gar keinen Sinn, bei irgendwelchen Rennen an den Start zu gehen, die für uns bedeutungslos sind, wenn noch dazu am gleichen Tag eine Kreismeisterschaft stattfindet. Ich kann zusätzlich an so vielen Sportveranstaltungen teilnehmen, wie ich möchte, Das ist lobenswert und erfreulich. Aber zuerst werden UNSERE Wettkämpfe besucht. Alles andere ist unwichtig und nutzlos für unseren Verein. Das sind Rennen wie Malevil, O- See Triathlon, Froschlauf, Radrennen in Bautzen, Trixi- Radtour und vieles mehr. Wenn man Zeit hat, dann nur zu. Niemand hat etwas gegen Sport treiben. Je mehr, umso besser. Aber zuerst kommen die Aufgaben des Stammvereines. Alles andere ordnet sich unter. Von solchen unbedeutenden Wettkämpen hat unser Verein nichts davon. Die kann ich nirgends abrechnen und von solchen Rennen wollen die Fördermittelgeber auch gar nichts wissen. Wir betreiben unseren Sport nicht als Erstes, um lange Weile tot zu schlagen. Wir treiben unseren Sport für unsere Gesundheit, dann für unsere Gemeinschaft und dann kommt erst alles andere.
Und die Sportler vom PSV Zittau, welche die letzten Wochen aktiv und erfolgreich unterwegs waren, haben auch nicht immer Lust für jedes Rennen. Aber speziell für den Einen oder Anderen waren die Wettkämpfe zugeschnitten. Und da muss man einfach dabei sein, ohne wenn und aber. Das verlange ich ganz einfach. Wir müssen nun langsam aus dem nimmer endenden Dornröschenschlaf kommen. Corona alt ist vorbei. Corona neu steht schon vor der Tür. Worauf warten wir noch???

Unserem kleinen Team, welches am Wochenende in Seiffen zu den Sachsenmeisterschaften und den Deutschen Meisterschaften startet, wünsche ich viel Glück und guten Erfolg. Sicherlich starten sie nicht alle mit Freude, wer diese Hammerstrecken kennt. Aber sie starten als erstes für unseren Verein, dann erst für sich selbst. Thomas und Franz gehen am Samstag auf den Klassiker zur Deutschen Bergmeisterschaft. Charlotte, die im letzten Training in der Weinau noch einen schmerzlichen Sturz hinnehmen musste, Julius, der am Donnerstag noch Durchfall und gebrochen hatte, Jonas, Bruno, Anton und Franz, der am Sonntag sein zweites Rennen bestreitet, werden uns und Euch am Sonntag zu den Sachsenmeisterschaften vertreten. Wenn wir uns nicht mehr zeigen, dann fallen wir durch das Raster. So einfach ist das. Es kommen nur wenige zu uns, weil sie Angst haben. Angst vor der Konkurrenz. Wir können aber unsere Stärke nur zeigen, wenn wir uns dem Gegner auf ihren Strecken stellen. Bisher waren wir nicht die Angsthasen.

V.H.                                                        Juli 2022


PSV Zittau e.V. Abteilung Ski